Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн
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«Können wir uns sehen?», fragte Daniel nach einer Weile.
«Wozu?»
«Ich möchte dich sehen. Einfach so …»
«Eigenartig», sagte sie vor sich hin.
«Was ist daran so eigenartig?»
Sie hatte sich vom Wind abgedreht, sah ihre Spur im Matsch auf dem Weg, der über Felsbändern zur Runse führte und zum Bach, der über eine Wandstufe sprang und im Nebel verschwand.
«Hier war früher kein Empfang mit dem Handy.»
«Wo bist du?»
«Auf dem Weg, wo wir damals die Frau geborgen haben.»
«Bist du sicher?»
«Hier war’s, beim Übergang über die Runse.»
«Sag mal, was suchst du dort oben bei dem Sauwetter?»
«Damals war hier noch kein Empfang. Man hat das überprüft bei der Untersuchung.»
«Es werden ständig neue Antennen aufgestellt.»
«Aber doch nicht hier im Tal. Wozu denn?»
«Damit ich dich erreiche.» Er lachte.
«Du hättest mich immer erreichen können.»
«Ich erklär dir alles. Wann sehen wir uns?»
Andrea hörte, wie jemand nach ihm rief.
«Hallo, Andrea? Ich muss leider … Ich ruf dich an.» Er hängte auf.
«Ich ruf dich an», sprach sie ins stumme Handy. Das hatte er gesagt, bevor er verreist war. Ich ruf dich an. So beginnen Beziehungen und so enden sie.