Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн
26 страница из 67
Während sie auf dem Fusspfad zu Tal schritt, flötete ihr Handy, sie zog es aus der Windjackentasche, sah auf das Display. Eine unbekannte Nummer.
«Andrea?» Eine aufgekratzte Stimme. Es war Daniel.
«Ja», sagte sie, blieb stehen, starrte ins Schneetreiben.
«Wo bist du?»
«Am Berg.»
«Du hast Anita besucht. Ich hab dich gesehen.»
«Na und?» Sie hörte Stimmen im Hintergrund, Klappern und Klirren. Spitalgeräusch.
«Bist du noch dran?», fragte er nach einer Weile.
«Ja.»
«Es geht Anita nicht so gut.»
«Wird sie’s schaffen?»
«Ein bisschen Hoffnung gibt es immer.»
«Die Krebsdiät?»
«Gelegentlich hilft der Glaube, wenn die Wissenschaft versagt.»
Andrea schob mit der Schuhspitze den Schneematsch vom Weg, lauschte dem Klirren und Murmeln im Hörer und dem Rauschen des Bachs in der nahen Runse.
«Bist du noch da, Andrea?», fragte Daniel.
«Ja sicher», sagte sie.
«Ich wollte dich ansprechen im Spital, aber …»
Er schwieg, und auch Andrea blieb stumm. Seit ihrem Besuch bei Anita hatte sie seinen Anruf erwartet, hatte sich Antworten zurechtgelegt. Wir wollen doch nicht wieder von vorn beginnen. Du gehst deinen Weg, ich geh meinen, okay? Doch jetzt fand sie keine Worte, ihr Hirn war leer und ihr Herz klopfte.