Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн

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Endlich konnte er den Knoten mit den Fingernägeln lösen, die Schnürsenkel binden. Er stand auf, schlüpfte in die Riemen des Rucksacks, hängte den Feldstecher um, drückte den Hut auf den Kopf.

«Warum kannst du nicht etwas Vernünftiges arbeiten? Zum Beispiel deinem Vater in der Werkstatt helfen. Andere in deinem Alter lernen einen Beruf.»

«Hab’s versucht. Ging nicht.»

«Dumm geboren und nichts dazugelernt. Du bucklige Missgeburt, du gehörst in eine Anstalt.»

Er zog die Oberlippe zwischen die Zähne. «Lieber eine Missgeburt als eine Nutte.» Er duckte sich, ihre Hand schlug ins Leere.

«Dein Vater ist krank. Der Kummer wegen dir bringt ihn um.»

Magnus hasste sie. Seit sie eingezogen war, ekelte ihn alles im Haus. Er musste hinaus, fort, hinüber. Das letzte Mal war er nur bis in ein Dorf gekommen. Zwei Bauern in Lodenjacken hatten ihn angehalten, zur Polizei gebracht. Im Heim hatte er gelernt, sich zu wehren. Sich durchzuschlagen. Zwei linke Hände habe er, sagte sein Lehrmeister. Aber stark waren sie. Er würde sich nicht mehr anfassen lassen von zwei Dorftrotteln.

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