Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн
34 страница из 67
Andrea holte einen Besen, wischte den Boden und faltete die Wolldecken. Eine Idee ging ihr durch den Kopf. Wenn sie die «Alpenrose» übernehmen würde, könnte sie die Hütte für ihre Kletterschule benutzen. Vielleicht würde sie eine zweite Bergführerin finden, die sich an Rock’n’Ice beteiligte. Immer mehr Frauen machten die Ausbildung. Die Zweizimmerwohnung in Pratt war ihr zu eng geworden, sie musste sich verändern. Wieder auf Reisen oder etwas Neues anpacken.
Während sie Kaffee trank und über ihre Zukunft nachdachte, vernahm sie Schritte auf den Steinplatten vor der Hütte. Jemand suchte nach dem Schlüssel, dann ging die Tür. Ein Bursche stand auf der Schwelle, einen Jägerhut mit schlappem Rand auf dem Kopf, sein grüner Faserpelz und die Bundhosen waren nass. Er trat ein mit Schuhen, an denen Gras und Erde klebte.
«Gib acht, ich habe geputzt!», sagte Andrea.
Der Junge stolperte einen Schritt rückwärts über die Schwelle. «Ist das Ihre Hütte?», nuschelte er. Eine schlecht vernarbte Hasenscharte verunstaltete seine Oberlippe.