Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн

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«Noch nicht, aber bald», sagte Andrea so überzeugt, dass der Junge ohne ein weiteres Wort unter das Vordach zurücktrat, Hut und Faserpelz ausschüttelte und an einen Nagel hängte, der in der Hüttenwand steckte. Er zog seine Schuhe aus, trat in die Hütte in einem viel zu grossen Pullover mit geflickten Ellbogen. Seine nassen Socken hinterliessen Fussabdrücke auf dem Boden. Er suchte sich Hüttenschuhe aus dem Gestell, ging zum Herd und wärmte seine Hände vor dem Feuerloch.

«Woher kommst du bei dem Wetter?»

«Von drüben.»

«Übers Joch?»

Er nickte.

«Ohne Regenschutz?»

Seine Schultern zuckten, er schaute auf den Boden. «Am Morgen war’s noch besser.»

Andrea holte eine Tasse vom Gestell. «Magst Kaffee?»

Er murmelte etwas, das wie «ja, gerne» klang, setzte sich auf die Bank hinter den Tisch, verdeckte mit gefalteten Händen seine Hasenscharte.

«Ich bin Andrea.» Sie schenkte ein, schob ihm die Tube mit der Kondensmilch hin.

«Magnus.»

Er löffelte sich Zucker in den Kaffee, drückte Kondensmilch dazu, rührte andächtig. Sie wunderte sich, warum er übers Joch gekommen war, mochte ihn aber nicht ausfragen. Bei solchem Wetter kam niemand zum Vergnügen über die Grenze. Er musste sich auskennen, der Weg auf der Nordseite der Bergkette war noch mit Schnee bedeckt, steil und nicht einfach zu finden. Ein Bergsteiger war er nicht, seine Ausrüstung sah eher wie die eines Jägers oder Strahlers aus.

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