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Mittlerweile war Nachmittag. Ich ging rüber zum Fenster. Auf dem Fensterbrett war ein runder Abdruck von dem Aschenbecher, der die letzten Jahre dort gestanden hatte und der mich an den Geruch erinnerte, nach dem ich mich jetzt wieder sehnte, trocken, bitter und warm. Ich schaute eine Weile hinaus. Die Sonne brannte auf die gelben Sonnenschirme mit der Pilswerbung darauf, die Luft flimmerte. Es war Juni. Das Hamburger Schanzenviertel. Eckkneipen, Flohmärkte und Studentenbuden, auf deren Balkonen regenbogenfarbene Flaggen wehten. Den Sommer über waren die meis­ten Häuser leer, nichts weiter als große Särge. Das Leben spielte in den Innenhöfen, in denen sich der Geruch von gegrilltem Fleisch mit Tabakrauch vermischte.

Ich hatte Anna immer noch nicht angerufen. Sie war auf der Arbeit im Theater, und ich wusste, dass sie viel zu tun hatte. Dass die letzte Zeit nicht ein­­fach für sie war. Neben der vielen Arbeit, die immer vor der Sommerpause an den Theatern an­­fiel, hatte sie auch noch das endlose Bewerbungsprozedere für diesen Sommerjob, von dem sie seit Monaten sprach. Eine Hamburger Theatercrew tourte zwei Wochen lang durch Schweden und suchte kurzfristig noch einen Szenografen. Es war eine bekannte und prestigeträchtige Tour, die ihr so einiges ermöglichen würde. Sie hoffte wahnsinnig auf diese Stelle.

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