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«Hast du die Zusage schon bekommen?», fragte ich. «Wieso sagst du mir das nicht? Wieso verheimlichst du mir solche Dinge immer?» Ich trat nah an sie heran.

Sie schüttelte den Kopf. «Dieser Koffer gehört mir nicht. Mein Bruder hat ihn mir vorgestern vorbeigebracht. Ich wollte nur sehen, was ich alles hineinkriegen würde.»

Ich sagte nichts. Dann berührte ich ihren Arm.

«Es tut mir leid», sagte ich. «Lass uns das vergessen. Bitte. In ein paar Tagen bist du vielleicht schon in Schweden.»

Sie sagte nichts.

«Ich hatte eigentlich was ganz anderes vor», sagte ich. «Ich wollte mich bei dir bedanken. Die letzten Monate, die vielen Abende bei mir daheim. Das ist nicht selbstverständlich, ich weiß das. Das ge­­bro­­­chene Bein hat mir echt nichts mehr ausgemacht dank dir.»

Jetzt kam sie zu mir und lächelte mich an.

«Ich hab das gern gemacht.»

«Ich glaub, ich brech mir auch noch das andere Bein.»

«Du bist so ein Idiot.» Sie lachte.

Anna fragte, ob ich mit ihr ein Bier teilen wolle, und ich sagte Ja. Wir setzten uns auf ihr Bett, tranken aus derselben Dose, und sie erzählte wieder von ihrer Arbeit. Irgendwann beugte ich mich vor und küsste ihren Hals. Sie seufzte. Es war ein Laut, der alles andere verstummen ließ, den Straßenlärm, der durch das offene Fenster drang, das Surren des Kühlschranks aus der Küche. Ihre Haut war warm und weich wie Samt. Ich sah die Schweißperlen auf ihrem Hals, der ganz leicht zu zittern schien, sodass sie tanzten auf ihrer blassen Haut. Ich küss­te die weiche Stelle hinter Annas Ohr, roch ihr Parfüm, den Duft ferner Orte, der sich mit dem Geruch von frischem Schweiß mischte. Ich fühlte mich zu­­frie­den, geborgen. Ich sah das Muttermal über ihrem Bauchnabel, berührte es mit meinen Lippen, fühlte die Wärme, spürte, wie sie dabei ganz leicht zusammenzuckte, und ich versuchte, mir das alles einzuprägen, diesen Geruch zu speichern. Ihr Blick wanderte über mein Gesicht, blieb an meinen Lippen hängen. Sie sah mir lange nicht in die Augen. Ich suchte ihren Blick, aber sie erwiderte ihn nicht, starrte immer noch auf meinen Mund. Der Raum um uns herum versank in diesem schummrigen Abendlicht, ein künstliches Licht, das durch die Vorhänge drang und alle Farben dämpfte.

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