Читать книгу Der Stammbaum. Chronik einer Tessiner Familie онлайн

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Sechs Jahre später erhält der Glaser in Cambrai einen weiteren Brief mit der Botschaft eines andern Todes. Dieser Brief ist in der wunderschönen Schrift des Pfarrers geschrieben, eines gewissen Giorgio Antonio Leoni di Rivapiana di Minusio: «Von Eurer guten Frau Maria Angela habe ich den Auftrag bekommen, Euch wissen zu lassen, dass am 7. dieses Monats Euer Sohn Battis­tino und Eure Schwägerin Maria von einem akuten Fieber befallen wurden. Der kleine Knabe überstand es gut. Aber die Schwägerin hörte am 15. des obgenannten ­Monats, versehen mit den üblichen Sterbesakramenten unserer heiligen Kirche auf zu leben und bezahlte dem Tod ihren Tribut … Angesichts dieses Unheils wurde Eure Gattin Maria Angela von einem so lebhaften und jähen Schmerz gepackt, dass sie, wie wir es stark befürch­teten, innert weniger Stunden beinah erstickt wäre. Man hatte ihr schon die heilige Wegzehrung gebracht. Als wir ihr dann aber zu verstehen gaben, wir seien nur für den Himmel geschaffen worden und nicht für diese Welt … und als wir ihr, sage ich, diese und andere nützliche Wahrheiten eingetrichtert hatten, erholte sie sich etwas. Sie fing sich wieder auf, so dass sie sich jetzt langsam wieder in gutem Zustand befindet. Nichtsdesto­weniger sieht sich die gute Frau sozusagen allein, ohne einen Menschen, dem sie wahrhaft vertrauen könnte und der sie richtig zu trösten vermöchte. Ich befürchte deshalb, dass sie unter diesen Umständen viel leidet und sich kümmerlich durchschlägt.

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