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Dann aber raffte er sich auf und holte zum entscheidenden Schlag aus, der sowohl das Mädchen und seine Sippe wie seine un­geduldigen Söhne treffen sollte. Eines Morgens setzte er seine alte, zerfressene Pelzmütze auf, nahm seinen Stock und bestieg auf der Piazza die Post, die zu Tal fuhr, ohne den Neugierigen Auskunft zu geben, wohin und wozu. Er fuhr in die kleine Stadt und ging dort dem erstaunten Gericht melden, er selbst, der Vater, ja er, und warum denn nicht, so alt sei er gar nicht, er habe in jener Zeit Beziehungen zu dem Mädchen unterhalten. Das könne er beschwören.

Trotzdem sein Bericht unwahrscheinlich klang, vermochte der Alte Einzelheiten zu berichten und gute Zeugen für die Echtheit seiner Angaben zu nennen, die das Gericht annehmen ließen, er sage die Wahrheit.

Wie war das nun? Es wurde angenommen, auch die Berta habe die Wahrheit gesagt, sie hatte ja geschworen. Also war sie wohl mit dem Sindaco, wie mit seinem Vater … das ist schlimm, sehr schlimm … Arme Berta!

Als man dies im Dorf erfuhr, war ein paar Tage lang die Aufregung groß. Diesen Streich hatte niemand erwartet. Doch fühlte bald jeder, dass die schöne Geschichte, die solange das ganze Dorf unterhalten hatte, nun zu Ende sei. Man spottete noch eine Zeitlang über den Alten. Der machte sich aber nichts daraus. Er hatte sein Geld gerettet. Die Schande tat ihm nicht weh. Er ging, als ob nichts geschehen wäre, seinen kleinen Geschäften nach: die Haselbüsche von falschen Zweigen reinigen, Schwämme suchen für den Winter, die er auf seinem halbzerfallenen Balkon trocknete, oder seinen verwilderten Garten jäten. Auch über die Berta wurde gelacht, und da sie zum Spott den Schaden trug, hätte man denken können, sie gräme sich. Die Marta, von der Sciora danach gefragt, sagte verwundert: «Die Berta? Oh, die lacht. Sie freut sich über ihr hübsches, kluges Kind. Alle Frauen beneiden sie ja um das süße Jesulein.»

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