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Auch die Felder, Wasserleitungen, Strommasten und Tiere des Dorfes blieben von Onkel Mamdoh nicht unerwähnt. Dann berichtete er noch über die schlechte Ernte und wer wegen des Regenmangels, der im Dorf wie eine chronische Krankheit sei, wie stark von der schlechten Ernte betroffen war. Meine Mutter rief wieder: «Vah vah!»

Ich wusste schon lange, dass die Geschichten über die Verwandten im Dorf, die meine Eltern auch immer in unserem Kebab House in der Bischofstraße erzählten, während der Vater Kebab zubereitete und die Mutter die Brötchen dafür backte, für sie ein wichtiges Lebenselixier war, das ihnen mehr bedeutete als die gescheiten Reden eines Professors.

Schon bei der Begrüßung hatte ich gemerkt, dass Onkel Mamdoh sich zu mir anders verhielt, als ich es in Erinnerung hatte. Früher, wenn er uns am Flughafen abholte, warf er mich jeweils mehrmals in die Luft, umarmte mich lange, küsste meine Augen mindestens dreimal und drückte mich fest an sich, wobei mich, das muss ich gestehen, störte, dass er nach Rauch und Schweiß stank, woran ich mich heute noch gut erinnern kann. Jedes Mal, wenn wir in den Urlaub flogen, holte er uns am Flughafen mit einem neuen Auto ab. Gekauft hatte ihm dieses mein Vater, der in seinem Kebab House in der Bischofstraße, über dem wir auch unsere Wohnung hatten, mehr als sechzehn Stunden pro Tag arbeitete.

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