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Der Himmel hat seine Glut irgendwo verschenkt, und der Sommer nimmt seinen Fortgang. An den Nachmittagen, während Astrid mit steifem Rücken auf einem Stuhl in der geradezu leichtsinnig großen, alten Wohnung sitzt, denkt sie sich für ein ungeborenes Kind Namen aus wie eine schwangere Frau: «Norbert, wenn es ein Knabe ist; für ein Mädchen ist Annette ganz hübsch.» Das Kind wäre ihr Besitz, den sie nicht mit Fanny teilte. Wie eine jener Eingeborenen, die sie früher in Filmen oder in Missionsheftchen sah, bände sie es an sich, trüge es immer auf dem Rücken oder auf der Brust und schenkte ihm Atem und Seele und Leben, Sekunde für Sekunde; sein Duft und sein Blühen gäbe ihr Freude. Kein Wind könnte es peitschen, keiner zerpflücken; sie lebte mit ihm in ihrem eigenen Kreis, um den das Schicksal die Nacht wie einen Zaun baut. Sie spürte ihre Erniedrigung nie mehr. So wie ihre Augen nur noch kleine oder ferne Dinge wahrnehmen, die sie bewusst fixiert, während alles Große und nahe Gelegene sich in Nebel auflöst, nimmt sie in Gedanken nur noch das Ungeborene wahr; es wird wichtig wie ihre auf der rechten Seite des Küchentisches stehende Teetasse, in die sie das Wasser zuerst gießt.

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