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Als die alte Frau an der kleinen Station des Ortes, wo Jonas wohnte, aus dem Zug stieg, sah sie, dass ein Junge und ein Mädchen in einem Tümpel zwischen parkierten Autos Fußball spielten; sie lachten, wenn das schmutzige Wasser aufspritzte. Der angetrunkene Chauffeur eines kleinen, gelben Lastwagens schleppte eine Kiste mit leeren Bierflaschen in einen Laden. Ungläubig sah die alte Frau, wie der kleine Lastwagen am Straßenrand zu schaukeln begann; ohne ersichtliche Ursache schaukelte er auf und nieder. Bäume plusterten sich auf wie nasse Vögel. Sorgsam trug die alte Frau den selbst­gebackenen Kuchen für den Sohn. Später erschrak sie, weil ein Auto sehr nah und schnell seine Schnauze aus dem Verkehrsstrom bedrohlich gegen sie streckte; seine Bremsen kreischten. Schon von weitem bemerkte sie aber das blaue Haus, das wie ein Kachelofen aussah und wo Jonas sie gewiss erwartete. Das letzte Mal, als sie kam, stand er mit dem Rücken gegen seinen großen Spiegel und betrachtete sich in einem kleinen Spiegel, den er in der Hand hielt, von hinten. Jonas war schön. Seine vollen Wangen waren für sie der Beweis, dass sie ihn als kleinen Jungen gut gepflegt hatte und jetzt noch über ihn wachte. Jonas war der Prinz, der sie eines Tages erlösen würde aus ihrer armseligen Hässlichkeit.

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