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Tante Martha kommt ihm entgegen; sie geht schief, weil sie eine schwere Einkaufstasche trägt, und wirkt wie ein drohender Schatten im Gegenlicht. Daniel versucht, seinen Unterkiefer nach hinten zu drücken, um ihr nicht zu gleichen; es ärgert ihn auch, dass er wie sie einen kleinen Buckel hat, und er bemüht sich um eine aufrechte Haltung. «Wo gehst du hin?», fragt Tante Martha; ihre haferfarbenen Au­gen blicken durch ihn hindurch. Daniel lässt die Schultern nach vorn fallen und gibt seinem Unterkiefer die alte Form.

«Du hast die Affen von der Lampe genommen», sagt Tante Martha, «in der Schule spielt man nicht mit Affen.» – «Du bist ein ausgetrocknetes Tintenfass», antwortet Daniel und wartet ab, doch Tante Martha lächelt und säuselt nicht, sondern setzt ihren Weg mit kaltem Gesicht fort; er folgt ihr.

Sechs Ecken

Helen kann den Ofen, der hinter der Tür steht, nicht heizen; der Rauch kröche zwischen den zerbrochenen Kacheln hervor, und da das Zimmer im Ganzen einen recht höflichen Eindruck macht, würde es sich nicht gegen den Rauch zur Wehr setzen, wie es sich auch nie gegen die Küchendämpfe empört hat, als Wendelin – Helens Mann – noch seine Mahlzeiten in der Küche nebenan kochte und die Tür offenstehen ließ.

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