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Oft stand Taddea minutenlang in der leeren Wohnung, in welcher kein Bild hing, keine gestickte Decke lag, ohne sich zu rühren, gelähmt, Angst im Herzen, und glaubte, ihre Gedanken würden wie Glaskügelchen von ihr abfallen und in alle vier Ecken des Zimmers rollen. Sie wollte ihnen nacheilen, sie einsammeln, um wieder sie selbst zu sein, doch sie konnte nicht. Manchmal schrie sie, und sie musste sich die Hand auf den Mund pressen, denn sie war, trotz ihrem verwegenen Äußeren, rücksichtsvoll. Eine ältere Dame, die nur Katzen besaß, strich ihr hie und da über den Kopf, was sie innerlich steif, mit einem falschen, demütigen, halben Lächeln geschehen ließ.

Taddea besaß viele Spielsachen, denn jeden Samstag, bevor die Mutter in ihrem Sportwagen wegfuhr, kaufte sie ihr etwas, eine kleine Welt, die sich in ihre Hand, an ihr Herz schmiegen sollte, doch am liebsten verbrachte das Mädchen die freien Stunden mit dem Schmücken eines Hydranten, der an der Straßenecke stand. Es zog ihm alte Wollmützen an und abgetragene Jacken seiner Mutter, verschiedene Halstücher, Schürzen, einen zerrissenen Vorhang, den es in einem Mistkübel fand und der ihm gefiel, weil er wie Seide schimmerte. Es taufte den Hydranten «Beethoven» oder «Chopin» und unternahm mit ihm Reisen nach Texas, nach Mexico, nach allen Ländern, die es kannte, weil ihre Namen in den Schlagern enthalten waren, die es am Radio hörte. Ältere Kin­der, die seinem Treiben belustigt zusahen, versteckten jeweils die Kleider und lachten, wenn Taddea an ihrem nackten Freund lehnte und weinte.

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