Читать книгу Fern von hier. Sämtliche Erzählungen онлайн

59 страница из 163

Unschlüssig tritt Reto wieder zum Fenster; als erwarte er jemanden, presst er die Stirn gegen die heftig zitternde Scheibe. Ein schwarzer, hochgewachsener Baum dirigiert das Pfeifen des Windes; er beugt sich nach hinten, verwirft die Äste, neigt sich wieder nach vorn und schnellt zur Seite, während eine Laterne, die schon seit Tagen nicht mehr leuchtet, wie ein im Gebet versunkener Einsiedler vor dem Geburtshaus eines vergessenen Dichters steht. Die Schimpfworte eines Betrunkenen wollen von der Straße heraufdringen, doch ist es, als ob sie ins Wasser fielen; der Wind spült sie weg. Nun hüpft Hedwig um die Straßenecke; ihr Brautkleid schimmert durch das lärmende, tanzende Dunkel, in ihrem Beutel trägt sie ein kleines Känguru. Sie ruft: «Reto, Reto, Reto» und blickt zu seinem Fenster auf. Deutlich sieht er die kräftigen Hinterbeine und die kurzen Ärmchen; sie winkt mit einer langen Stange, mit welcher sie gewiss das Fenster einschlagen möchte. Er kauert nieder und legt die Arme über seinen Kopf.

Правообладателям