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Hier auf diesem flachen Stein hatte Stephans Mutter gewohnt – dort auf dem gewölbten, fast schwarzen Stein der Vater mit der neuen Frau; beide Steine waren umgefallen, und zu Stephans Entsetzen liefen kleine Tiere darüber. Auf dem spitzen Stein, der nun schief stand, hauste die Großmutter mit ihrem Enkel und schälte Kartoffeln, griff mit geschwärzten Händen ins Feuer, um Holz aufzulegen, schob den heulenden Staubsauger durch die Wohnung und las Heftchen.

Stephan sah hoch oben einen einzigen Stern, ein winziges Funkeln. Ob es Zeit war fürs Nachtessen? Vielleicht hatte die Großmutter das Rufen vergessen, dann war es besser, er ging nun leise ins Haus und zeigte auf der Treppe ein gleichgültiges Gesicht, damit niemand auf den Gedanken komme, er sei verzweifelt.

Am nächsten Tag war es kalt. In einer Ecke lag Schnee wie nasser Zucker. Stephan stieß Steine in die Erde; er baute eine neue Stadt. In der Mitte hob er einen Graben aus; dort durften die Käfer wohnen. Äste teilten diesen Korridor in kleine Zimmer. Mit zwei Fingern wanderte er von einem Raum in den andern und plauderte, wobei ihm gar nicht bewusst wurde, dass er nicht stotterte: «Guten Tag, Großmutter. Sieh, wir wohnen nun hier mit den Käfern. Seit die Käfer eine eigene Wohnung haben, fällt es ihnen nicht mehr ein, in die Häuser zu steigen und die Mutter und den Vater und die neue Frau zu belästigen, und auch für uns ist es besser so; die hohen Häuser können umfallen, aber uns im Graben kann nichts geschehen. Die Tiere sind zwar widerlich, aber wir werden uns an sie gewöhnen.» Er erhob sich, klaubte einen Apfel aus der Hosentasche und aß, während er mit strengem Gesicht hin- und herschritt und seine Stadt im Auge behielt.

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