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An einem langen Nachmittag hielt sich Stephan im Keller verborgen, da er Angst hatte, die Großmutter würde ihn des milden Wetters wegen vom Balkon aus beim Spielen beobachten. Es tropfte vom Dach, und die Lampen schaukelten über der Straße. Als es dunkel wurde, trat er in den Hof und sah ein Mädchen, das rote Gummistiefel trug und die Stadt verwüstete, die er aus Steinen erbaut hatte. Die Erregung darüber empfand er wie ein Flattern, ein Ausschlagen von starken Fäden, die sich dann schnell zu einem Knäuel drehten und in seinem Hinterkopf steckenblieben; erst jetzt begann er zu schreien und lief auf das fremde Kind zu, das ihn anstarrte. Es hatte Augen wie aus Glas und ein langes Kinn. Während Stephan weinte, wurde ihm bewusst, dass der Knäuel im Kopf nach vorn rutschte, sich auflöste und mit langen Armen über sein Gesicht hing; er fühlte sich gelähmt, als gehöre er diesem Kind, als habe es ein Recht, ihn zu bestrafen oder zu verlangen, dass er vor ihm niederknie. «Weshalb hast du das getan?», fragte er, doch die Frage klang, als versuche sie, sich selbst auszulöschen. Während er auf den Boden kauerte und mit seinen Fingern suchend umherglitt, ging das Mädchen fort.

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