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Verwundert spürt er die Angst und den Ekel, die wie ein ätzender Brei über seinen Körper fließen. Durch ein Klopfen an der Tür schreckt Reto vom Schlaf auf; die Stimme seiner Mutter bleibt nicht sofort in seinem Ohr haften, sondern rollt wie auf einer weiten Ebene an ihm vorbei, doch schließlich merkt er, dass Worte ins Zimmer gerufen werden, die ihm gelten: «Hedwig ist am Telefon!» Er setzt sich im Bett auf; die Wände sind sonnengelb, ein schwarzer Jazzpianist grinst neben einem fleckigen Wandschoner, über dem Ar­beitstisch hängt ein Kruzifix mit einem Heiland, dünn wie ein Insekt. Da weiß er es plötzlich: Morgen, Samstag, findet seine Hochzeit mit Hedwig, der kränklichen Tochter des Tierarztes Jakob Knüsel, statt. Er springt aus dem Bett, wo er ein Nachmittagsschläfchen gehalten hat, und bemüht sich, in Gedanken seine Füße zu begleiten, die auf eine ungewöhnliche Weise vielleicht schwebend in den Korridor gelangen.

Aus der halboffenen Küchentür strömt ein Duft von Kaffee und Apfelkuchen, auf dem Telefonbuch steht das kleine rote Feuerwehrauto seines Bruders. Während er – schwankend, als ob er Fieber hätte – zum Hörer greift, hat er das deutliche Empfinden, ein Känguru wünsche ihn zu sprechen; nur zögernd nennt er seinen Namen.

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