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Die Seifenblase

Das Schultor öffnete sich, die Klassen sprangen wie bunte Ketten heraus, kollerten über die beiden breiten Treppen und rollten über den geteerten Hof, als wären die Schnüre geris­sen, an denen die Perlen aufgereiht gewesen waren. Niemand dirigierte das wilde Hüpfen, das nun begann; die Schreie und Bewegungen der rennenden Kinder bildeten ein grelles, sich stets neu formendes Zackenmuster.

Die nicht mehr ganz junge Aushilfslehrerin, die sich beim Rektor vorstellen sollte, wartete schon seit einigen Minuten in der Nähe des Schultores und dachte: «Langes Warten tötet den Helden.» Winkelried hätte die Speere nicht so freudvoll in seine Brust eindringen lassen, wenn er ihre langsame Annäherung, an einer Mauer stehend, hätte erwarten müssen. Die Aushilfslehrerin stellte sich im Pausenhof Signale vor, die verhindern sollten, dass die Kinder aus vorgezeichneten Bahnen fielen. Fette Kastanienbäume, die sich im Laufe des Tages aus der sonnigen Hälfte des Platzes in den Schatten wälzten, ruhten in den Nächten an den Grenzen; dann glänzten ihre Helme nicht.

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