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Das Brillenmuseum

Verfolgung

Nonnato schlief in kurzen Etappen, sprang wenige Zentimeter hoch über seinem Körper und neidete, wieder wach geworden, andern Schläfern die weiten, zügellosen Reisen. Beim leisesten Geräusch fiel er. Eines Nachts weckte ihn der Mieter vom obern Stock, der versuchte, seinen defekten Ölofen anzuzünden. Der Mann geriet dabei in maßlose Wut und zuletzt schien es, er demoliere seine ganze Inneneinrichtung. Nonnato knipste die schirmlose Lampe auf seinem Nachttisch an und glaubte, er höre die merkwürdige Melodie, die auf dem Gleis der Nacht dahinfährt. Er dachte an die junge Frau, die in tiefem Schlaf lag, als ihr Haus brannte. Sie hatte ein Herzkirschengesicht und trug keine Brille, obwohl sie beinah blind war, da sie den verschwommenen Zustand, in den ihre Augenkrankheit sie versetzte, genoss – dies wenigstens erzählte sie Nonnato kurz vor ihrem Feuertod. Wenn er jeweils neben ihr lag und die Hand auf ihren Rücken legte, spürte er, dass sie wie eine Katze schnurrte.

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