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Ich flüsterte beim Gehen, aber ohne Worte; nur meine Lippen öffneten und schlossen sich, während die Zungenspitze gegen den Gaumen und die Zähne tupfte. Dabei hörte ich das Dröhnen der Automotoren, das Kreischen der Straßenbahn und die Stimme, die manchmal meinen Namen ruft. Vor einem Warenhaus war eine große Plastikrakete aufgestellt; die Menschenmenge, die sich angesammelt hatte, erwartete Wunder, wenn sich die Rakete alle zehn Minuten wackelnd aufrichtete, wobei sich eine Luke öffnete und schloss. Fräulein Schmidt fragte, was ich flüstere, obwohl sie weiß, dass ich nie antworte. Nun bin ich in meinem Zimmer, das ich mit Ruth teile, die älter ist als ich, aber nur noch zwei Gesichter hat; die meisten Menschen haben mehr, und sie gehören ihnen nicht, weil sie sie nicht kennen. Ich zeige nur ein einziges Gesicht, und um dieses Gesicht zu besitzen, brauche ich meine ganze Kraft. Mich dünkt, meine Erzieher brechen den Mut, der mich wie einen Regenschirm aufspannt, aus mir heraus, Stück um Stück.

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