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Nonnato stülpte sich die Perücke über den Schädel, weil er fror, und setzte die dunkle Brille auf, um das Fehlen der Brauen und Wimpern zu verbergen. Dann schlüpfte er in einen seiner zu wuchtigen Mäntel und zog Gummistiefel an. Er trat aus dem Haus und schritt über den Schnee in der Erwartung, einzusinken, sich in den Bauch der weiß blühenden Stadt zu bohren; ihr Duft – der Duft des Schnees – versetzte ihn in Aufregung. Er hörte von weitem einen hysterischen Singsang, ein Grölen vielmehr, und fand die Treppe zur Bahnhofsunterführung. Rasch stieg er in die Tiefe und ging durch den langen, unterirdischen Gang – dort im Dunkeln, mitten im Weg, lag ein Hut, der mit einem funkelnden Licht gekennzeichnet war. Der Besitzer des Hutes lehnte an der Wand; Nonnato wagte nicht, ihn genau anzublicken, sondern bewegte sich auf den Hut zu, verlangsamte den Schritt, bückte sich tief, kratzte mit der linken Hand an der Innenseite seines linken Stiefels und legte mit der rechten einen Geldschein zu den Münzen. Dann richtete er sich auf und hastete weiter. Er wagte nicht, umzukehren, da er nicht noch einmal am Sänger vorbeigehen wollte, der nun seine Finger über die Saiten einer Gitarre schleuderte und auf diese Art rhythmisch schnarrende Geräusche erzeugte; es schien, er wolle sich die gefrorenen Fingerbeeren aufkratzen.

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