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Er forderte sie mehrmals auf zu essen und zu trinken, wobei er sich flüchtig an eine Frau erinnerte, die eine kranke junge Katze in eine Kartonschachtel gebettet hatte. Sie stellte die Schachtel in einer schmalen Gasse an eine Hausmauer, schnalzte mit der Zunge, um die Aufmerksamkeit des Tieres zu erregen, und legte ihm ein Büschel Gras und ein Stückchen hartes Brot vor das trockene Maul. Die Szene hatte ihn damals seltsam berührt, schien ihm auch jetzt wie ein Rückblick in alte Zeiten, als man den Toten eine Wegzehrung für die Reise ins Jenseits mitgab. (Was sollte das Kätzchen mit dem Gras und dem harten Brot?) Er wollte aber nicht, dass Aglaia verhungerte und verdurstete, während sie ihn auf der Reise durch seine Welt begleitete, wo das Schauen unnötig ist, weil alle Bilder sich wunderbar unversehrt um einen drängen und wo man aufgenommen wird und genießen darf, ohne dass man etwas unterscheiden und benennen muss.

Man erzählt noch heute im Dorf, dass Nero eine Woche später wegen Gewaltanwendung gegen zwei Beamte, die in sein Haus eindrangen, angeschossen und festgenommen ­worden sei; mildernde Umstände ließ man bei der Verur­teilung nicht gelten, denn er hatte einen der Polizisten getö­tet. Aglaia, für die er drei wunderschöne Lieder komponiert und auf der Klarinette gespielt hatte, stürzte sich aus dem obersten Fenster des Hauses und starb am gleichen Tag an inneren Verletzungen. Man beteuert, sie habe Nero sehr geliebt; alle Fenster des Hauses seien stets weit offen gestanden und man habe Aglaias Lachen im Dorf – und, wenn der Wind wehte, auch unten am See – gehört.

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