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Der Wald besaß eine kahle, kranke Stelle, die nun rot leuchtete; man nannte jenen nackten Knochen die «Fluh» – Sonn­tagsspaziergänge führten dorthin.

Heute fühlte sich Sabel unsicherer als sonst; sie hatte den Eindruck, sie bestünde aus unordentlich übereinanderge­legten Bauklötzen und könnte plötzlich auseinanderfallen; aus Schwäche lehnte sie sich gegen einen kleinen Lastwagen, der geduckt im kalten Sonnenlicht stand, und streichelte ihn.

Das Schulhaus zeigte vorerst nur sein großes Dach; die Straße führte zu ihm hinauf wie zu einer Gottheit; es sperrte die Träume aus, doch sie glitten wieder hinein und füllten es mit unruhigen Schatten. Ein heftiger Wind stieß Sabel vorwärts; anscheinend lag ihm daran, sie zur Schule zu führen, doch plötzlich erlahmte er und fuhr wie ein alter Herr leise und vornehm im Rollstuhl davon. Sabel sah, dass es ­hinter dem Wald regnete; bald würde auch das Schulhaus eingetaucht sein in Wasser und Dunkelheit, und die Fenster würden vom Regen zerkratzt. Sie bemühte sich, schneller zu gehen; weich wie Elefantenfüße traten ihre Stiefel am Boden auf, in welchen erbärmlich dünne Beine staken.

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