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Dieses «grandeur naturelle» hatte mich beeindruckt. Noch nie hatte ich einen Künstler gesehen. Was Gemälde betraf, erinnerte ich mich nur an den heiligen Georg auf dem Pferd in meinem Dorf, das kleine Fresko von der Madonna mit dem Tüchlein und die Exvoto-Täfelchen. Deshalb ging ich an jenem Nachmittag zur «Couronne» und stellte mich unter das eiserne Schild, auf dem die Königskrone glänzte, um von dort durchs Fenster Cherubino zu beobachten, der Porträts malend von Dorf zu Dorf zog. Er kam mir wie ein wahrer Engel vor. Vielleicht sogar ein Erzengel. Kurz, ein göttliches Wesen, das aus dem Nichts etwas erschaffen konnte.

Le Locle: «loculo», Grabnische, nannten meine Landsleute den Ort. Weil dort eine Grabeskälte herrscht und ein Wind weht, der von dreißig Pfoten gebracht wird, er fährt dir in die Knochen wie Todeskälte. Wind und Raben streifen über die Felder.

Ich war mit meiner Mama in den Jura gekommen, weil die Gebirgsluft Lungenschwachen guttut. Und was mich als Erstes beeindruckte, waren die Raben. Es sind keine heiteren Vögel: Mein Vater starb, als ich wenige Jahre alt war, dort unten in meinem Tal, und an jenem Tag krächzten die Raben.

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