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Es gibt einen Mann, der durch unsere Dörfer zieht und Kinder kauft, die kleinen Buben kauft er, hundsgemeine Welt. Er bringt sie nach Locarno. Dann fahren sie mit dem Boot nach Italien. Einmal ist das Boot im See gekentert: Sechzehn aus meinem Dorf sind dabei ertrunken. Die Buben sind dürr wie der Hunger und können gut in den Rauchfang kriechen. Sie fahren mit ihrem Vater los, doch wenn sie dann zu arbeiten beginnen, dürfen sie ihn nicht mehr Papa nennen. Sie nennen ihn Padrone. Und an Silvester werden sie zum Mittagessen eingeladen. Aber still! Sie sitzen mit ihrem schwarzen Gesicht am weiß gedeckten Tisch der Reichen, weil sie Glück bringen.

Wie sie es machen, die Kamine hinaufzuklettern? Sie stemmen sich mit Rücken, Ellbogen und Knie ab und kriechen nach oben. Und werden dabei so voll Staub, dass sie kaum noch atmen können. Auf den Straßen rufen sie ‹Spazafurnel!›, Schornsteinfeger, und das Trinkgeld, das liefern sie beim Padrone ab.»

Diese Geschichte beeindruckte mich, dort im Saal des Hôtel de la Couronne. Cherubino war zu Vertraulichkeiten aufgelegt, und ich fühlte mich erwachsen, während die Männer rund um uns mit Monsieur Le Maire ihren Sonntagswein tranken und Pfeife rauchten. Die Blechbläser mit den Federbüschen waren, die Fanfare für Tell spielend, durch die Hauptstraße gezogen und hatten eine Klangspur hinterlassen, ein Versprechen auf etwas Außerordentliches, in dem sich meine Gedanken verloren.

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