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Es musste sein, was vom Wind bleibt, wenn auch im Haus das Wüten sich gelegt hat und das Heulen Stille ist: Wenn man ängstlich durchs Fenster die Schrammen betrachtet, die innerhalb eines kurzen Zeitraums hinterlassen wurden. Wir gehen hinaus und öffnen die Augen auf die gezeichneten Orte. Wir blicken zu Boden. Bleiben stehen, zertrampeln, übersteigen unterwegs die vom Wind abgerissenen Hindernisse, das Pfeifen, das allmählich verstummt, zählen die Trümmer in gewaltigen römischen Zahlen: Was stand, finden wir jetzt am Boden liegend, waagerecht: Was unter der Erde verborgen war, sehen wir jetzt an der Luft, entblösst. Wir stossen im Garten auf die Wurzeln der Tanne, an denen noch Erde und Schweiss klebt, über der offenen Grube; wir beugen uns über den niedergerissenen Zwetschgenbaum, den ertragreichsten, neben seinen platt geschlagenen, geplatzten Früchten; wir brechen die schon trockenen Zweige ab, die sich kunterbunt durcheinander zu kreuz- und gabelförmigen Verästelungen verschlungen haben, in gerader und ungerader Zahl wirr durcheinander vor dem Gittertor des Hauses, zum Schweigen gebrachte Launen: der Briefkasten weit offen, leer; der Wäscheständer zerbrochen, der Gartenweg verwüstet von entbeintem Laub, Bruchstücke geschriener, lebendig gewesener Dinge. Dinge, die jetzt, gehorsam wie sie sind, plötzlich bereit sind, schicksalhaft gebündelt, zusammengeharkt, zusammengefegt zu werden vom nächsten Wind und Willen, die sie morgen möglicherweise wieder in deren Nichts, in deren Schweigen zusammenfassen, sie wieder zusammenfügen würden für das Familienfest auf dem Viereck aus schönem Pergament, in ruhiger Geometrie einfacher Namen, um ein gemeinsames Schicksal zu bezeugen.

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