Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

30 страница из 64

Nicht einfach, seufzte sie, sich in der Welt der Wohlhabenden zu bewegen. Sie blätterte weiter zum Fußgelenk, dessen Kom­plexität sie noch nicht ganz ergründet hatte. Mitten in ihre Anstrengungen, das Zusammenspiel von Sprungbändern und Seitenbändern zu verstehen, platzte atemlos der Junge.

– Madame! Madame!

Er blieb keuchend vor dem Liegestuhl stehen, aber in respektvollem Abstand. Der Junge kannte sie. Die kleine Dame, die jeden Morgen gegen acht, manchmal noch früher, mit diesem schweren Buch an den Strand kommt und sich immer in den gleichen Liegestuhl setzt, so weit weg wie möglich von der Kinderschaukel, so nahe wie möglich am Wasser, aber auf dem trockenen Sand, so mag sie es, hatte ihm der Portier Monsieur Bertrand gleich am Tag ihrer Ankunft eingeschärft, diese Dame ist eine Frau Doktor aus Nantes!

Darum will er sie holen!

– Madame! Bitte kommen Sie schnell …

Es verschlug dem Jungen die Stimme, er schnappte nach Luft, fuchtelte mit den Armen.

– Madame! Bitte!

Sie reagierte nicht. Ängstlich näherte er sich und blieb dicht vor ihr stehen. Die Dame war in ein seltsames Bilderbuch vertieft. Endlich hob sie den Kopf, leicht verwirrt.

Правообладателям