Читать книгу Anna Göldi - geliebt, verteufelt, enthauptet. Der letzte Hexenprozess und die Entdämonisierung der Frau онлайн

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Sein grosses Vorbild war Aegidius, genannt Gilg, Tschudi (1505–1572), der mächtige Übervater der Tschudi-Familie, der als Geschichtsforscher, Wissenschaftler und Politiker zu den bedeutendsten Figuren der Alten Eidgenossenschaft gehörte. Er war Glarner Landammann und eidgenössischer Landvogt in den Gemeinen Herrschaften Sargans und Baden. Zudem unternahm er für die damalige Zeit weite Reisen über die Alpenpässe, besuchte antike Städte wie etwa Florenz oder Rom und entwarf eine für ihre Genauigkeit gerühmte Lan­des­­­karte der Alten Eidgenossenschaft. Seine grösste wissenschaftliche Leistung vollbrachte er als Verfasser des Chronikon Helvetikum, in dem er den heldenhaften Freiheitskampf der Alten Eidgenossen gegen die Habsburger schilderte, angefangen bei der Legende von Wilhelm Tell, über den Rütlischwur bis hin zu den siegreichen Schlachten von Morgarten, Sempach und Näfels. Auch wenn Tschudi die historischen Fakten frei interpretierte und mit Anekdoten und Sagen ausschmückte, ist das «Chronikon» bis heute das bedeutends­te Werk über die Geschichte der Alten Eidgenossenschaft geblieben. Tschudi begründete damit seinen Ruf als «Vater der Schweizer Geschichte» und legte den Grundstein für den Mythos einer starken und unabhängigen helvetischen Nation.

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