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Wie wird er sein, der Abschied von diesem Planeten?

Der letzte Blick auf das Meer, auf die Berge, auf einen Baum im Herbst?

Wie tief dringen diese Bilder in die Seele ein?

Das letzte Aufbäumen in der Vulva einer nachsichtigen Frau, das letzte Glas Wein, der letzte Sonnenaufgang, der letzte Händedruck?

Wird das Schicksal milde sein und mir das Wissen um die Einmaligkeit der letzten Wahrnehmung ersparen?

Ich drehe mich um und gehe zurück ins Haus. Eines Tages werde ich auch das zum letzten Mal tun, vielleicht schon bald, wenn ich die Miete nicht mehr bezahlen kann. Mit diesem Gedanken und der Hoffnung auf einen gnädigen Schlaf lasse ich mich ins Bett fallen. Schon bald kippt mein Gehirn ins Nichts.

2

Dann ein neuer Tag, er lauert mir auf. X steht vor dem Spiegel. Es ist zehn Uhr und er hat sich erfolgreich zum Aufstehen überlistet. X sieht mich an, gnadenlos, er war immer gnadenlos.

Früher, als ich noch ein geachteter, auch im Ausland nicht unbekannter Filmautor war, konnte ich nicht umhin, eine gewisse Identität mein Eigen zu nennen. Schlecht war das Leben damals nicht. Ich drehte Filme, verbunden mit ausgedehnten Reisen in ferne Länder, ein dynamisches Leben mit aufregenden Frauen, ich konnte nicht klagen. Klagen konnten höchstens die Frauen, die von mir viel, aber nicht alles bekamen. Eines Tages gingen sie dann. Dann spielte das Schicksal von neuem Roulette, wieder war ich die Kugel, die irgendwo landen würde. Jedenfalls bildete ich mir das ein.

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