Читать книгу Die Schlafwandler онлайн

75 страница из 91

Als Joachim zurückfuhr, dunkelte es vollends. Das letzte, was er von Elisabeth gesehen hatte, war ihr Schatten auf der Terrasse; sie hatte den Gartenhut abgenommen und im Zwielicht des verlöschenden Tages stand sie gegen den hellen Himmel, der von rötlichen Streifen durchzogen war. Deutlich sah man ihren schweren Haarknoten im Nacken und Joachim fragte sich, warum er dieses Mädchen so schön fand, so schön, daß die Süße Ruzenas dagegen aus seinem Gedächtnis schwinden wollte. Und doch sehnte er sich nach Ruzena und nicht nach der Reinheit Elisabeths. Warum war Elisabeth schön? Die Bäume an der Straße ragten nun dunkel und der Staub roch kühl, vielleicht wie in einer Höhle oder einem Keller. Doch im Westen lag noch ein rötlicher Streifen in dem dunkelnden Himmel über der welligen Landschaft.

An diesem Nachmittage, an dem Joachim den Besuch in Lestow abstattete, gleich nachdem er weggefahren war, erklomm Herr v. Pasenow die Stiege zum zweiten Stockwerk und klopfte an Bertrands Türe: »Ich muß doch auch einmal Visite bei Ihnen machen... « und mit listigem Einverständnis »ich habe ihn weggeschickt ... es war nicht leicht!« Bertrand sagte einige liebenswürdige Worte; er wäre ja gerne hinuntergekommen. »Nein«, sagte Herr v.Pasenow, »die Form muß gewahrt werden. Aber nach dem Tee wollen wir ein wenig ausgehen. Ich habe einiges mit Ihnen zu besprechen.« Er setzte sich für eine kurze Weile, um die Form seines Besuches zu manifestieren, doch mit der ihm eigenen Unruhe verließ er bald wieder das Zimmer, um wieder zurückzukommen, noch ehe er die Türe hinter sich geschlossen hatte: »Ich will bloß sehen, ob Sie alles haben, was Sie brauchen. In diesem Hause kann man sich auf niemanden verlassen.« Er ging im Zimmer umher, betrachtete La mere des Gracches, besah auch den Fußboden und sagte dann freundlich: »Na, also beim Tee.«

Правообладателям