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Colón hielt kurz inne, versicherte sich mit einem Blick über die Köpfe der Wirkung, die seine Worte erzielten. Alle warteten auf mehr. Die Männer hatten glänzende Augen. Ihre einfachen Gemüter brauchten nicht viel, um in Verzückung zu geraten. Gold und Silber, das sollte ihnen recht sein.

Der Admiral fuhr fort: „Es soll ganz unmöglich sein, sich eine Vorstellung von diesen Reichtümern zu machen. Auf der Insel gibt es viele riesige Perlen, von roter Farbe, makellos rund, viel mehr wert als unsere weißen. Und solche Reichtümer hat auch der große Khan, der auf dem Festland lebt, in der Stadt Cathay, wo alle Straßen mit Gold gepflastert sind. Dort leuchten die Dächer der Häuser von goldenen und silbernen Platten und wenn die Sonne scheint, dann funkelt die ganze Stadt, so viel Reichtum ist in diesem Cathay verstreut.“

Das waren die richtigen Verheißungen zur richtigen Zeit. Realistische Schilderungen bevorstehender Gefahren und Entdeckungen wollte niemand hören. Die Männer liebten sagenhafte Geschichten und solche Glücksversprechen machten sie besoffen. Daran wollten sie gerne glauben. Der Admiral blickte in die staunenden Gesichter der Mannschaft, und er spürte wohl, wie seine Schilderung alle gefangen nahm. Vielleicht entsprachen diese Erzählungen ja der Wahrheit. Wer sollte es wissen? In dem Maße, wie Admiral Colón selbst alles glaubte, was er sich ausmalte, überzeugte er auch seine Männer: „Der große Khan trägt Gewänder aus purer Seide und er wohnt in einem Palast, der umgeben ist von vier großen Mauern, größer als alle Paläste, die es je gab. Er erhebt sich auf einer zehn Spannen hohen Plattform, um die eine breite Mauer aus Marmor aufgeführt ist, so wie auch alle Brücken und Mauern dort aus feinstem Marmor gebaut sind.“

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