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Die freundliche und besorgte Stimme Jakobs, sein einfühlsames Wesen, seine sympathische Zuneigung, sein Selbstbewusstsein, ja auch seine körperliche Nähe, all dies flößte Rodrigo ein gewisses Vertrauen ein. Wieso sollte Jakob nicht wie ein großer Bruder zu ihm sein?

Trotzdem hatte er die Spielregeln begriffen: „Was muss ich dafür tun, dass du mich beschützt?“

„Nur ein bisschen nett zu mir sein.“ Jakob drückte sich noch enger an Rodrigo. „Nur ein bisschen nett sein!“

Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Morgen erbarmte sich endlich eine frische Brise aus Nordwest und schob die drei Karavellen an der Insel Ferro vorbei aufs offene Meer hinaus.

Beglückt erklomm Admiral Colón die Brücke und stellte sich zu Peralonso Niño. Der junge Steuermann zog mit dem Anflug leichter Verwunderung eine Augenbraue hoch. Mehr an zweideutiger Körpersprache hätte er sich dem Admiral gegenüber niemals gestattet. Drei Tage lang hatte sich der Admiral in seiner Kajüte versteckt, beleidigt, vor lauter Groll auf die widrigen Winde. Jetzt stand er erwartungsfroh neben seinem jungen Steuermann, der breitschultrig mit beiden Händen das Ruder gepackt hielt, als freue er sich auf bevorstehende Kämpfe mit dem Meer. Es war, als hätte der plötzliche Wind auch Peralonso Niño frische Lebensgeister eingehaucht. Von der Pinta herüber schollen laute Hurra-Rufe und schon legte sich Pinzons schnelle Karavelle mit knatternden Segeln in den Wind, um die Nase vorne zu haben.

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