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Am nächsten Morgen – noch immer dümpelte die Flotte in den windstillen Inselgewässern – galt Rodrigos ganzes Trachten der Beschaffung eines Messers. Nie mehr wollte er so hilflos ausgeliefert sein. Das nächste Mal würde er sich zu wehren wissen. Pablo sah ihm sofort an, was geschehen war: „Sie haben dich rangenommen, was?“ Rodrigo nickte mit störrisch zusammengepressten Lippen. Er hatte keine Lust, Einzelheiten preiszugeben. „Ich brauche ein Messer!“

Pablo zog sein eigenes Messer aus dem Gürtel und wog es spielerisch in der Hand: „Hab ich dir doch gleich gesagt. Schau her, mich fasst keiner mehr an!“ Er sprang in eine breitbeinige, geduckte Position, pendelte mit dem Oberkörper hin und her und hieb mit dem Messer gegen einen imaginären Gegner. Er bleckte die Zähne, um seinem schönen Jungmännergesicht einen kriegerischen Ausdruck zu geben. „Komm!“, rief er, „greif mich an! Versuch es! Ich bin schnell mit dem Messer. Keiner soll es wagen!“ Seine ganze Körpersprache strahlte Selbstbewusstsein, jugendliche Kraft und Unerschrockenheit aus. Er tänzelte um Rodrigo herum und zeigte sein breitestes Grinsen. Dann richtete er sich entspannt wieder auf und klopfte Rodrigo gönnerhaft auf die Schulter: „Dir wird ein Messer allerdings wenig helfen, Kleiner. Du bist einfach noch zu mickrig. Vor dir hat keiner Angst. Dir wird es ergehen wie Martin.“

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