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Es folgte eine rohe und widerliche Vergewaltigung, ein grobes Ritual, eine Machtdemonstration. Die Männerwelt und ihre Spielregeln. Demütigung und Erniedrigung.

Rodrigo ließ es mit zusammengebissenen Zähnen über sich ergehen. Er war hartgesotten. Davon starb man nicht. An Einzelheiten mochte er sich später dennoch nicht mehr erinnern. Er erstickte fast; zuerst am Knebel, der ihn würgte, dann am staubigen Packen, in den hinein sie seinen Kopf drückten, so dass ihm die Luft wegblieb. Zwischen Schmerzen, Ekel und Hilflosigkeit hatte Rodrigo nur noch einen Gedanken: Luft! Er japste wie ein an Land geschleuderter Fisch, schon lief sein Gesicht blau an.

Nur weil die Vergewaltiger ihr Geschäft in größter Hektik erledigten und so die Qual nach wenigen Minuten vorüber war, blieb Rodrigo am Leben. Ein paar Minuten länger und er wäre erstickt. Endlich konnte er zitternd nach Luft schnappen, als der Letzte von ihm abließ und niemand ihn mehr festhielt. Grunzen und Gelächter. Die Stimme von Escobedo war nicht zu verwechseln. Bei den anderen war Rodrigo sich nicht sicher. Er riss sich den Knebel vom Mund, warf sich auf den Rücken, keuchte und würgte wie ein Erstickender am Galgen. Heftig hustend zog er die Luft in die Lungen. Die Augen hielt er geschlossen. Er wollte nichts sehen, schon gar nicht seine Peiniger, deren gekünsteltes, verlegenes Gelächter er jetzt hörte. Er wollte nur eines: atmen, atmen, atmen.

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