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Die Nacht brach herein. Bootsmann Chachu löschte das Feuer im Feuerkasten und rief, gründlich und fürsorglich wie immer, zum Ausguckmann im Mastkorb: „Und du da oben, gib acht, halt’ gute Wacht“, und die Männer zogen sich an ihre Schlafplätze zurück. Die Matrosen schliefen verstreut über dem Mittelschiff, der Admiral in seiner Toldilla, dem hüttenartigen Quartier im Achterkastell, die Schiffsführer und Zivilisten in ihren Kojen unter der Admiralskajüte, enge Verschläge, in die man zum Schlafen hineinkriechen musste. Maestre Juan Sanchez, der Schiffsarzt verkroch sich hinten auf der Back, wo er sich mit seinem Medikamentenkasten zwischen Tauen, Segeln, Rollen und Blöcken mehr schlecht als recht eingerichtet hatte. Rodrigo rollte sich wie immer etwas abseits an der Backbord-Reling, dicht beim Vorderkastell, zusammen. Auf dem Rücken liegend, bestaunte er den Sternenhimmel, ein glitzerndes Meer von unendlicher Weite. Er sann darüber nach, wie weit die Sterne wohl von der Erde entfernt im Weltraum schwebten. Der Admiral beobachtet bisweilen das nächtliche Firmament mit einem rätselhaften Instrument, einem Astrolabium. Als Rodrigo bei José Pequinos nachfragte, um was für ein Gerät es sich dabei handle, winkte dieser nur verächtlich ab. „Spinnerzeugs!“ Nun gut, mit dem wortfaulen José Pequinos musste man auch nicht das Gespräch suchen. Der kauzige Matrose eignete sich wenig für Betrachtungen, die über Essen, Trinken und die tägliche Arbeit hinausgingen. Manchmal erzählte er von seiner Familie in Palos, von seiner Frau und einem Schlag Kinder. Das interessierte aber keinen. Wie die meisten Seeleute nahm José Pequinos den Sternenhimmel als gegeben und von Gott hingegossen hin. Darüber gab es nichts zu besprechen.

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