Читать книгу Die Bewohner von Plédos онлайн

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Also war es beschlossene Sache. Nichts konnte an dem unerbittlichen Schicksal ändern, das die drei Freunde erwartete. Die Hinrichtung war für den folgenden Tag geplant und noch am Abend hörte man bis zu der Schlangenburg herauf das laute Hämmern und Sägen der Zimmermannsleute, die die Galgen vorbereiteten. Dann, nach einer langen, schrecklichen Nacht, nahte endlich der Morgen, ein überaus trauriger Morgen.

Zu hilflosen Bündeln zusammengeschnürt wankten die Gefährten zum Ort ihrer Hinrichtung. Ihre Hälse steckten in Schlingen und waren in kurzem Abstand mit einem Strick verbunden, der sich zwischen ihren Füßen befand und deren Bewegungsfreiheit einschränkte. Eine zweite Schlinge, ebenfalls um den Hals geknüpft, war mit den hinter dem Rücken gefesselten Händen verbunden. Derart wohl verschnürt konnten sie sich nur in tapsenden Schritten und in gebückter Haltung fortbewegen. Es war ein langer Weg, denn der Burgplatz, auf dem die Hinrichtung stattfinden sollte, lag ziemlich weit unten und der kleine Idan kam durch die grausamen Fesseln behindert nur äußerst langsam voran. Ein wenig schneller war Äffchen, aber auch dieses war durch seine gebückte und gebundene Haltung äußerst behindert. Nur Kuno Weißhaar ging aufrecht. Sein Hals war zu kurz, als dass man eine Schlinge hätte darum legen können, ebenso waren die Arme zu kurz, als dass man die Hände auf seinem Rücken hätte übereinander fesseln können. Seine Füße waren nur mit einer einzigen Fessel verbunden, die ihm einen bequemen Spielraum ließ, gerade soviel, dass er nicht davonlaufen konnte. Ebenso ließen die Fesseln auf seinem Rücken ihm einen gewissen Spielraum. Es schien den Unglückseligen, als sollte ihre Reise enden, bevor sie richtig begonnen hatte. Endlich, nach langem, mühevollem Weg, hatten sie den Ort ihrer Bestimmung erreicht. Dem kleinen Idan stiegen Tränen in die Augen, als er die hohen Galgen auf dem Burgplatz sah. Sie waren mit stattlichen Halsschlingen ausgerüstet. „Wie wollen sie mich hängen?“, fragte Kuno Weißhaar. „Mein Hals ist zu kurz!“

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