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Wie die Pause ins Haus kam
Es ist noch gar nicht lange her, da lebte einmal ein Mädchen, das war durchscheinend blass und kümmerte klaglos vor sich hin. Und wären die Winter nicht ins Land gekommen – wer weiß.
Schon als es zur Welt kam, rutschte es leicht, fast nebenbei, aus dem Muttermund. Die Hebamme, die gerade am Fenster stand und eine Tasse Kaffee trank, bemerkte es nur, weil es zu wimmern begann. »Da haben wir ja unsere kleine Pause«, sagte sie peinlich berührt.
Die Eltern, die sich noch nicht Mühe gemacht hatten, einen Namen zu finden, griffen die Bemerkung auf. »Wir haben eine kleine Pauseline bekommen«, erzählten sie überall.
Und das war wirklich so. Immer, wenn das Mädchen weinte, konnte die Mutter eine Pause von der schweren Feldarbeit machen und es stillen. Sie stillte es lange, sehr lange, denn die Kleine wollte nicht recht gedeihen.
Sorgenvoll blickte die Großmutter in die Wiege.
Im Winter, wenn sich alle zurück ins warme Haus zogen, blühte die kleine Pause auf. Die Männer bosselten an den Gerätschaften in der Scheune und gönnten sich so manchen Plausch. Die Frauen stopften Socken, nähten neue Kragen an die Arbeitshemden und sangen dabei Kirchenlieder.