Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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Marisa nickte. Zart ergriff sie seine Hand:
»Eine Enttäuschung kann sehr weh tun. Aber wissen Sie denn, ob der Abschied wirklich ihr eigener Entschluß war? Können nicht irgendwelche äußere Einflüsse mitgewirkt haben? Gab es jemanden, der gegen diese Ehe gewesen wäre? Aber das haben Sie sich sicher schon oft gefragt, nicht wahr? Man glaubt und verzeiht so gern, wenn man liebt. Könnte nicht doch ein Dritter im Spiel gewesen sein? Wie schade, daß zu der Zeit Ihre liebe Mutter nicht mehr lebte. Zu ihr hätte das junge Mädchen sicher Vertrauen gehabt, meinen Sie nicht?«
In tiefen Gedanken versunken, saß Hasso neben Marisa auf der Bank aus Birkenholz.
»Nein, meine Mutter lebte damals nicht mehr. Aber meine Großmama, Vaters Mutter, verbrachte den Sommer hier bei mir. Eine sehr standesbewußte, etwas kalte Frau, hart und unnachgiebig bis zu ihrem Tod vor einem Jahr. Ich hatte nie ein herzliches Verhältnis zu ihr. Sie lebte fast immer auf unseren Gütern in Westfalen. Wenn ich sie einlud mich hier zu besuchen, antwortete sie stets: ›Ich bleibe hier und wache über dein Erbe.‹ Als Gutsherrin war sie hervorragend. Sie war streng, aber gerecht. Sie wurde geachtet, aber nicht geliebt. Die Gutsleute hatten einen Mordsrespekt vor ihr. – Meine Mutter wurde geliebt«, sagte er lächelnd, »vom Hütejungen bis zu den Verwaltern, auch in Westfalen…«