Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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»Ich weiß, Großmama, daß du mich nicht verstanden hättest. Für dich gab es von jeher nur den Adel, der reingehalten werden mußte, die Güter und das Ansehen unter den Standesgenossen. Und was hat dir das eingebracht, Großmama? Warst du ein glücklicher, zufriedener Mensch? Hast du und wurdest du geliebt? Ich hatte als Kind nur Angst vor dir und deinen kalten Augen. Nein, Großmama, dein Leben war lieblos, freudlos. So ein Leben möchte ich nicht. Trotz der Güter und Fabriken. Ich habe die Liebe und das Glück gewählt!«
Fürst Hasso war vor das Ölgemälde seiner Großmutter väterlicherseits getreten. Kalt und stolz blickten ihn die blauen Augen an. Kein Lächeln lag auf den schmalen Lippen. In ihrem dunklen, streng gescheitelten Haar saß das berühmte Diadem aus Brillanten und Smaragden, um den Hals trug sie das zum Familienschmuck gehörende Kollier, eine einzige Kostbarkeit aus Brillanten und großen Smaragden, in Platin gefaßt. Lange Smaragd-Ohrgehänge und ein einziger, riesiger Smaragd als Ring vervollständigten den außerordentlich wertvollen Familienschmuck. Seine Großmutter hatte ihn bei festlichen Gelegenheiten bis zuletzt getragen. Seine Mutter dagegen nie. Sie hatte vor Jahren mal zu ihrem Sohn gesagt: »Weißt du, mein Junge, laß ihn die Großmama nur tragen. Für sie bedeutet er sehr viel. Er verkörpert alles das, wofür sie gelebt und vielleicht auch vieles geopfert hat! Ich fühle mich wohler mit dem Schmuck, den dein lieber Papa mir immer mit so viel Liebe ausgesucht und geschenkt hat.«