Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Katharina erinnerte sich später an ihre erste Zeit am russischen Hof als eine schwere. Sie sei bald nach ihrer Ankunft an einer tuberkulösen Rippenfellentzündung erkrankt, die lebensgefährlich gewesen sein muss. Den Grund sah sie später darin, dass sie sich nachts barfuß erhoben hätte, um ihr Lernpensum zu schaffen.22 Katharina wollte, im Gegensatz zu ihrem späteren Mann, die Landessprache lernen und sich auch mit der Orthodoxie vertraut machen. Ihre Lehrer in russischer Sprache, Akademiemitglied Vasilij Adadurov und der Ukrainer Simeon Todorskij, waren ausgezeichnete Gelehrte und berühmt in ihrer Zeit, aber offensichtlich hatten die junge Großfürstin zunächst der Ortswechsel und dann das Lernpensum überfordert. Ihre Rippenfellentzündung wurde mit häufigem Aderlassen, bis zu viermal täglich, bekämpft. Das Aderlassen mochte dem Leben der jungen Großfürstin gefährlicher geworden sein als die Erkrankung an sich. Ihre Mutter, die gegen diese Behandlungsmethode war, geriet darüber in Konflikt mit der Kaiserin, die sich bei Krankheit selbst gerne zur Ader lassen ließ. Dass ihre Mutter die Konversion zur Orthodoxie eher funktional gesehen hatte, zeigt sich gerade in dieser Situation: Johanna Elisabeth wollte, dass Katharina eine letzte Beichte durch einen lutherischen Priester abgenommen werde. Folgt man ihren Erinnerungen, so soll sie jedoch nach ihrem orthodoxen Beichtvater verlangt haben. Dies sorgte für Wohlgefallen bei Elisabeth.

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