Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Elisabeth und der Großkanzler Bestužev ließen Peter und Katharina kontrollieren, da beide aus Erfahrung wussten, dass die Eheleute zum einen zur Projektionsfläche für politische Parteiungen im russischen und europäischen Kontext gleichermaßen werden konnten, zum anderen aber sich Großfürst Peter als Carevič wie auch Großfürstin Katharina zu zunehmend eigenständigen Akteuren entwickeln konnten. Die für das großfürstliche Paar eingesetzten Hofmarschälle, das Ehepaar Čoglokov, hatten die beiden zu überwachen. Dabei wurde augenfällig, dass Peter, der seine Kieler Bibliothek von etwa tausend Bänden nach St. Petersburg bringen ließ und sich für alles Militärische, aber auch für Musik interessierte, und Katharina, die bald mit intensiver Selbstbildung durch Lektüre begann, unterschiedliche Wege gingen und dabei auch sicherlich unterschiedlich schnell erwachsen wurden. Katharina, die Peters Spiele mit Spielzeugsoldaten in ihren ersten Jahren noch ertragen hatte, war zunehmend abgestoßen, auch wenn das Bild, das sie in den verschiedenen Memoirenversionen immer düsterer malte, sicher maßlos überzeichnet ist. Beide vergnügten sich gern, beide teilten auch Interesse am anderen Geschlecht, nur eben nicht aneinander – und die Kaiserin Elisabeth wartete auf Nachwuchs aus dieser großfürstlichen Ehe, um den Bestand der Dynastie gesichert zu sehen.

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