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Tempera kochte selbst, wenn es um etwas Besonderes ging. Aber meistens hatte sie so viel für ihre Stiefmutter zu tun, daß sie sich kaum noch um andere Dinge kümmern konnte.

Als die Trauerzeit vorüber war, hatten sie zunächst einmal neue Kleider für Lady Rothley gekauft. Aber ihre entzückenden Hüte fertigte Tempera selbst an. Es war auf diese Weise viel billiger, als wenn sie eine Hutmacherin damit beauftragt hätten. Auch bügelte, stopfte und reinigte Tempera die Kleidung. Und sie verstand es, mit einigen geschickt angebrachten Bändern, Blumen oder Rüschen ein altes Kleid wieder so herzurichten, als sei es völlig neu.

Als Tempera nach Haus kam, war es schon nach sechs Uhr. Die Läden waren bereits geschlossen. Sie wunderte sich deshalb auch nicht, ihre Stiefmutter zu Hause vorzufinden. Wie eine ruhende Venus lag sie mit geschlossenen Augen auf dem Sofa im Wohnzimmer.

Während Tempera ins Zimmer trat, hob sie den Kopf und fragte schnell: „Wieviel hast du denn für die Dürer-Zeichnung bekommen?“

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