Читать книгу Liebe In Monte Carlo онлайн

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Tempera schwieg. Sie nahm ihren einfachen Hut ab, den sie auf ihrem Weg zur National Gallery getragen hatte, und glättete ihr rotblondes Haar. Tempera war schlank und anmutig, aber sie sah völlig anders aus als die eleganten Frauen, mit denen ihre Stiefmutter verkehrte. Und um diesen Unterschied scheinbar noch zu betonen, trug sie das Haar nicht in Wellen über die Stirn gelegt, sondern zu einem Knoten nach hinten zurückgekämmt. Nur wenn sie sehr beschäftigt war, hingen ihr einige Löckchen ins Gesicht und milderten so den strengen Stil ihrer Frisur, der an Madonnen früher italienischer Meister erinnerte.

Tempera beachtete auch heute ihr Spiegelbild kaum. Sie strich einige Locken zur Seite und dachte an ihre Stiefmutter. Wie konnte sie wohl eine Zofe finden, die ihr gefiel? Nur Tempera selbst wußte, in welch schlechtem Zustand ein großer Teil der Wäsche ihrer Stiefmutter war. Immer wieder mußte sie zum Beispiel ihre Strümpfe stopfen. Dabei hätte sie diese viel lieber fortgeworfen, wie es jede andere modebewußte Frau tat.

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