Читать книгу Drecksarbeit. Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens онлайн
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Aber auch mein eigenes Thema beschäftigte mich. Das Ganze klang für mich immer noch unglaublich. Auf den Kapverden, einem der beliebtesten Strandparadiese der Welt, verschwanden die Strände. Weil sogenannte ladrões de areia, Sandräuber, sie illegal wegschaufelten. Warum um Himmels willen taten sie das? Und was passierte mit dem Sand?
Mit diesen Fragen im Kopf landete ich weit nach Mitternacht auf dem Aeroporto Internacional Nelson Mandela. Meine Kollegen Vanessa und Andi, mit denen ich eine Reportage über den Sandraub drehen würde, waren schon früher geflogen, mit der TAP-Verbindung über Lissabon, die bei Touristen beliebt ist und den Fluggästen den Anblick von Afrikanern in Handschellen erspart.
Als ich in den heißen Ostwind hinaustrat, der auch nachts noch von Afrika her in die Palmen blies wie ein Föhn, war mein Mund trocken und die Beine juckten vom langen Sitzen. Die Außenwände des Flughafens waren bemalt mit Fischern, die ihre Netze vom Land aus in tiefblaues Wasser warfen. Es war eine Vorschau auf das, was die meisten Gäste erwarteten, wenn sie hier ankamen: Berge, frischen Fisch, herrliche Strände.