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«Lachst du dir denn nie einen Lover an?»

Seidenbast sah ihn nachdenklich an. Zangger hatte eine witzige Antwort erwartet.

«Das geht nicht mehr wie früher», sagte er schliesslich.

Ach, komm, wollte Zangger schon sagen, ich sehe doch, wie dich die jungen Kerle anhimmeln. Aber er liess es bleiben. Eine oberflächliche Aufmunterung war jetzt nicht das Richtige.

«Natürlich könnte ich in der Szene einen aufgabeln», fuhr Seidenbast fort. «Für eine Nacht. Aber ich bin kein grosser Szenegänger. Nie gewesen, das weisst du. Und überhaupt ist mir nicht nach Affären zumute.» Er blickte zum Fenster hinaus und sagte lange nichts. Dann sah er Zangger an und fragte: «Weisst du eigentlich, was du an Tina hast?»

Wieso fragt er das?, dachte Zangger.

«Ich sehne mich nach Liebe, weisst du», sprach Seidenbast weiter, ohne eine Antwort abzuwarten. «Nach Zweisamkeit. Nach einer Beziehung. Wie mit Sven. Aber so etwas gibt es kein zweites Mal», sagte er und schwieg.

Es dünkte Zangger, Seidenbast sei den Tränen nah. Ist er depressiv?, dachte er. Habe ich es bloss nicht gemerkt?

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