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«Wie gehts Ihren Vögeln?», erkundigte er sich.

Frau Zindels Augen begannen zu leuchten. Sie hielt in ihrer Wohnung zwei Nymphensittiche. Ihr Ein und Alles, denn mit Menschen pflegte sie keinen Kontakt.

Zangger liebte es, sich von Patienten über Dinge aufklären zu lassen, von denen er nichts verstand. Alles, was er über Nymphensittiche wusste, hatte er von Frau Zindel erfahren.

Um zehn war eine depressive Lehrerin an der Reihe und um elf ein Familienvater mit Alkoholproblemen. Nachmittags bereitete Zangger das Burnout-Seminar vor, das letzte, das er noch vor der Sommerpause halten würde, und um fünf schlug er sich mit dem Ehepaar Knüttl herum. Zur Erholung schaute er nach der abendlichen Sprechstunde bei Seidenbast herein, der seinen Laden bereits geschlossen hatte und zuhause war.

«Siehst du?», sagte Seidenbast ruhig, nur seine Augen blickten triumphierend. «Ich habs gewusst. Monsieur bereitet seinen Absprung vor.»

Frau Knüttl hatte in der Sitzung gesagt, ihr Mann habe ihr die Geschichte von einem Mann erzählt, der nur rasch Zigaretten holen ging, aber von seinem Gang zum Kiosk, gleich um die Ecke, nie mehr zurückkam. Mit bösem Unterton habe er gesagt, so etwas könnte ihr auch passieren. Sie habe das als Drohung aufgefasst.

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