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«Ich reise am Sonntag», stellte Fabian fest.

«Du meine Güte!», rief Zangger erschreckt: «Also morgen?» Das hatte noch gefehlt, dass er um ein Haar die Abreise seines Sohns verpasste. Er hatte sich gar nicht mehr gross um Fabians Pläne gekümmert, Tina war da engagierter gewesen. Fabian hatte sich entschieden, nicht erst auf Semesterbeginn nach Montpellier zu reisen, sondern schon den Sommer dort zu verbringen und mit Louis einen Sprachkurs zu besuchen, um sein Französisch aufzupolieren. Danach begann das dritte Jahr seines Medizinstudiums.

«Nein, erst in einer Woche natürlich.»

«Klappt denn auch alles? Mit dem Zimmer? Mit der Uni?»

«Ja, ja. Keine Sorge.»

«Brauchst du noch etwas?»

«Nein, nein.»

Es wäre Zangger lieber gewesen, Fabian hätte irgendeine Frage gehabt oder konkrete Hilfe benötigt. Er fühlte sich fast ein wenig abgewimmelt.

Immerhin hatte er seine Arbeit. Doch die bereitete ihm nicht mehr die gleiche Freude wie auch schon. Im Gegenteil, es wurde ihm – zum ersten Mal in seinem beruflichen Leben – alles zu viel. Die letzten zehn Tage vor den Ferien waren gerüttelt voll. Krankengeschichten mussten nachgetragen, ein, zwei Gutachten zu Ende gebracht, Zeugnisse und Atteste verfasst und Honorarrechnungen geschrieben werden. Das letzte Seminar vor seinen Ferien stand noch an. Das alles neben der randvollen Sprechstunde, denn die meisten seiner Patienten wollten kurz vor seiner Abreise noch eine letzte Konsultation. Zangger musste sich über die Runden kämpfen und sehnte den Tag herbei, an dem er alle Patientenakten schliessen und abhauen konnte.

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