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Sobald Zangger allein war – in den Pausen zwischen den Patientenstunden, am Schreibtisch, im Auto oder zuhause –, musste er an Tina denken. Und an Afrika. Tina in Afrika und ich in Schottland, das gibts doch nicht!, haderte er.

Jahrelang war er Tina damit in den Ohren gelegen, dass sie ihn auf eine Afrikareise begleite. Er hatte sie auf einer Studentenreise nach Marokko kennen gelernt, aber danach hatte es Tina immer anderswohin gezogen. Nach Skandinavien, Russland und Japan. In Städte, nicht in die Wildnis. Kultur- und Bildungsreisen waren nach ihrem Geschmack, nicht Freiluftabenteuer. Natürlich wusste er, dass Tina in Afrika war, um zu arbeiten, nicht um in die Wildnis zu fahren. Es wurmte ihn trotzdem. Maputo kannte er nicht, er war noch nie in Mosambik gewesen. Dafür in vielen andern Ländern Afrikas: Als junger Mann hatte er Ostafrika bereist, bis nach Ruanda und hinauf nach Äthiopien und Eritrea. Ein paar Jahre später war er in seinem Camper nach Nordafrika gefahren, hatte die Sahara durchquert und den Sahel und war an der Elfenbeinküste gestrandet. Nach seiner Heirat hatte er immer wieder von jenen Reisen geschwärmt, aber Tina hatte nie angebissen. Das sei etwas für Pfadfinder, hatte sie stets gesagt, nichts für sie. Sie sei keine Abenteuerin. Afrika zu zweit blieb ein Traum.

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