Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн

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»In fünf Minuten gehen die Volkstriathleten gesammelt zum Wasserstart!«, hörte er einen Offiziellen rufen.

»Oh, verdammt! Was mache ich jetzt mit der Nummer?« Er wurde zusehends hektischer.

Das Schwesterherz hatte mal wieder den rettenden Einfall: »Ich habe ein weites Shirt dabei. Daran mache ich die Nummer fest, und du kannst beim Wechsel vom Radfahren zum Laufen das Hemd einfach umdrehen. Das wird schon nicht stören, und für mich habe ich noch ein Holzfällerhemd dabei.« Hervorragend. Dreizehnjährige Schwestern waren doch nicht überflüssig.

Dankbar setzte er den Vorschlag um. Und dann ging es auch schon los. Etwa dreißig Teilnehmer wurden über Trampelpfade zu einem besseren Graben neben der Ruhr geführt, um fünfhundert Meter durch das trübe Wasser zu schwimmen. Er fühlte sich wie Störtebeker vor seinem letzten Auftritt. Warum hatte er sich das angetan?

Nach einer Wettkampfbesprechung, der er vor lauter Aufregung gar nicht gefolgt war, ertönte das Startsignal. Im Nachhinein erwies es sich als unklug, fünfhundert Meter Schwimmen mit einem Sprint zu beginnen. Schon nach einer Minute musste er völlig außer Atem den Stil wechseln. Mit wachsender Verzweiflung versuchte er immer wieder zu kraulen. Doch mal war es der störende Kontakt zum Nebenmann, dann der Griff in die Steine am Rand des Kanals und zu guter Letzt die Sauerstoffschuld, die ihn mehrfach anhalten ließen. Plötzlich wusste er, wofür in Schwimmbädern die schwarzen Linien am Boden gut waren. Im dunklen Wasser geradeaus zu schwimmen, war fast unmöglich.


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